Wirksame Elektrische Unterweisungen: So wichtig! Und mit dem richtigen Fachwissen, Vorlagen und Tipps auch gut machbar
Unterweisungen sind ein wichtiges Instrument für mehr Arbeitssicherheit im Betrieb. Besonders unverzichtbar sind sie im elektrotechnischen Bereich, weil Arbeiten mit Strom ein hohes Gefährdungspotenzial haben. Lesen Sie hier, was der Gesetzgeber dazu vorgibt, wie Sie die wichtigen Verhaltensregeln eingängig vermitteln und wie Sie den Aufwand für sich selbst in Grenzen halten.
Warum steigt die Zahl der gemeldeten Stromunfälle tendenziell?
Das Gute vorweg: Zum Glück gibt es immer weniger tödlich verlaufende Stromunfälle. Trotzdem nimmt insgesamt die Zahl der gemeldeten Stromunfälle zu, was nicht nur den Mitarbeitern schadet, sondern auch zu Unterbrechungen an Anlagen und Maschinen sowie zu Qualitätseinbußen führt. Doch was ist der Grund für die Stromunfälle? Liegt es allein daran, dass sich Mitarbeiter nicht an alle Arbeitsschutz-Anweisungen halten? Natürlich, da muss man sich nichts vormachen, ist dies in der Praxis oft der Fall. Sicherheitsunterweisungen nerven ein bisschen, sind lästige Pflicht, versucht man schnell hinter sich zu bringen. Nicht jeder sieht, wie wichtig es ist, die Arbeitsschutz-Ausbildung für sich selbst zu nutzen, wirklich etwas aus der Unterweisung „mitzunehmen“ und sich präventiv zu verhalten.
Wertet man jedoch die Ursachen der Unfälle aus, sieht man, dass Stromunfälle häufig durch Mängel in der betrieblichen Instandhaltung passieren. Werden also die elektrischen Anlagen und Betriebsmittel nicht gut genug geprüft? Das kann natürlich vorkommen. Doch es ist auch möglich, dass beobachtete Schäden und Mängel in der Praxis häufig einfach nicht gemeldet werden. Gerade auf Baustellen, wo mehrere Firmen und Gewerke, eigene Mitarbeiter und Leiharbeitnehmer die gleichen elektrischen Einrichtungen nutzen, fehlt es vielleicht an klaren Zuständigkeiten und der nötigen Mitverantwortung.
Elektro-Unterweisungen sind nicht umsonst Pflicht
All diese Zahlen zeigen, dass die Unterweisungen zum richtigen Umgang mit Strom extrem wichtig und nicht umsonst gesetzlich vorgeschrieben sind. Nach DGUV Vorschrift 1 hat jeder Arbeitgeber die Pflicht, seine Beschäftigten mindestens einmal jährlich darüber zu unterweisen und auszubilden, welche Gefahren bei ihrer Arbeit bestehen.
Um den Gefahren beim Arbeiten mit Strom korrekt zu begenen, sind Unterweisungen Pflicht für alle, die mit Strom arbeiten. Ein besonderes Augenmerk sollte bei den Schulungen im Bereich Elektrotechnik auf die Tätigkeiten Erweitern, Ändern, Anbauen – Messen, Prüfen, Störungssuche – und Instandsetzen, Beseitigung von Störungen gelegt werden, denn in diesen Bereichen gibt es die meisten Stromunfälle bis 1.000 Volt.
Kommt ein Unternehmer seiner Unterweisungspflicht nicht nach und es passiert ein Unfall, können hohe Kosten auf den Arbeitgeber zukommen. Möglicherweise fordert die Berufsgenossenschaft dann die Behandlungskosten und Lohnfortzahlungen zurück.
Das sind die Anforderungen an elektrische Unterweisungen
Was müssen Sie dazu noch wissen? Elektrotechnische Unterweisungen müssen immer von einer Elektrofachkraft oder einer verantwortlichen Elektrofachkraft durchgeführt werden. Unterweisungs-CDs oder E-Learning-Kurse können den Aufwand erheblich reduzieren. Ein persönliches Abschlussgespräch schließt die Unterweisung ab. Die wichtige Dokumentation wird mit solchen Tools erleichtert.
Elektrotechnische Unterweisungen sollten immer diese Themen enthalten: – Rechtliche Grundlagen – Die 5 Sicherheitsregeln – Gefahren des elektrischen Stroms für den menschlichen Körper – Anwendung notwendiger Schutzmaßnahmen – Praktische Anleitung zur Durchführung bestimmter Arbeiten an den vorhandenen elektrischen Betriebsmitteln.
Die praktische Anleitung sollte, natürlich, immer direkt an den elektrischen Betriebsmitteln stattfinden, an denen dann im Betrieb auch gearbeitet wird. Sollte sich während der Unterweisung oder auch später herausstellen, dass der jeweilige Mitarbeiter für die Aufgabe doch nicht so gut geeignet ist, wie erwartet, oder sich nicht korrekt verhält, müssen Sie als Elektrofachkraft den Unternehmer darüber informieren.
Doch wer führt die Unterweisungen jetzt eigentlich durch?
Die elektrotechnische Unterweisung der Mitarbeiter gehört zu den Unternehmerpflichten. Sie darf grundsätzlich nur von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden (DGUV Vorschrift 3 und DIN VDE 0105-100). Festgelegt ist das in der Unfallverhütungsvorschrift DGUV Vorschrift 3 „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“ und in der Norm DIN VDE 0105-100 „Betrieb von elektrischen Anlagen“.
Allerdings reicht in manchen Fällen auch die Fachkompetenz einer Fachkraft für Arbeitssicherheit oder die eines Vorgesetzten: Das muss jeder Betrieb für sich und für seine Arbeitsbereiche festlegen, z.B. im Rahmen der Gefährdungsbeurteilungen. In der Praxis hat es sich bewährt, dass die Arbeitssicherheitsfachkraft und die Elektrofachkraft zusammenarbeiten und ihre Unterweisungen koordinieren.
Eine EuP darf bestimmte Arbeiten im Elektrobereich wie zum Beispiel die Prüfungen nach § 5 DGUV Vorschrift 3 durchführen. Der Arbeitgeber veranlasst dazu, dass der ausgewählte Mitarbeiter eine praktische und eine Qualifikation erwirbt. Zusammen mit der EFK bestimmen sie, welche Arbeiten die EuP konkret ausführen soll. In passenden Zeitabständen, muss die Elektrofachkraft stichprobenartig prüfen, ob die EuP ihre Arbeiten so ausführt, wie es in der Unterweisung vermittelt wurde.
Dass an diese Sicherheitsunterweisungen für Elektrofachkräfte oder elektrotechnisch unterwiesene Personen höhere Anforderungen gestellt werden, als an die Unterweisungen für alle Mitarbeiter, ist klar. Das Themenspektrum ist breiter und natürlich geht es mehr ins Detail. In den Betrieben läuft es oft so ab, dass die Elektrofachkräfte die elektrischen Unterweisungen für ALLE Mitarbeiter durchführen.
Gute Elektrounterweisung mit wenig Aufwand
Viele von uns haben beim Stichwort „Unterweisung“ Bilder im Kopf, die eher Unbehagen hervorrufen: langwierige Vorbereitungen, endloses Recherchieren und Nachlesen, die Angst, etwas Wichtiges zu vergessen oder den rechtlichen Anforderungen nicht zu genügen, und bei der Schulung selbst dann uninteressierte, gelangweilte Mitarbeiter, die nicht mitmachen, quatschen, gähnen oder vielleicht sogar kurz „wegnicken“.
Doch das muss nicht sein, und die modernen Schulungen laufen ganz anders ab. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Materialien und Vorlagen, die Sie für Ihre Unterweisungen nutzen können und die eine Schulung interessant und anschaulich machen. Verlage, Verbände, Berufsgenossenschaften und Unfallkassen bieten zum Beispiel vorgefertigte Schulungsfolien, Fragebögen, Bilder, Videos oder Software in Form von E-Learning-Programmen, oft auch im Download. Die Inhalte dieser Hilfsmittel sind von Elektro-Experten erstellt, Sie sind also rechtlich automatisch auf der sicheren Seite. Und wurden dann von den Verlagen/Verbänden didaktisch aufbereitet, so dass sie für Ihre Kollegen schnell zu erfassen und leicht zu verstehen sind. Es gibt diese Vorlagen inzwischen für verschiedene Themen im Elektrobereich und sie sind ein guter Einstieg in Ihre Unterweisung. Wichtig ist jedoch, dass solche Materialien immer um die betriebs- und arbeitsplatzspezifischen Aspekte vor Ort ergänzt werden.
Bewährte Tipps für Ihre Unterweisungen zur Elektrosicherheit
- Chance nutzen: Sehen Sie Unterweisungen, und ganz speziell auch Ihre elektrischen Unterweisungen, als Chance, um von Ihren Mitarbeitern Hinweise auf Gefährdungen und zu Unsicherheiten im Betrieb zu bekommen.
- Vorbild sein: Denken Sie immer daran, wie wichtig Ihre Vorbildfunktion ist! Nur, wenn Sie sich selbst arbeits- und elektrosicher verhalten, können Sie auch andere überzeugen. Das ist wie im Verkauf – ist man von einem Produkt überzeugt, kann man es auch gut verkaufen.
- Zielgruppen genau festlegen: Spezialthemen wie z.B. Arbeiten an Hochspannungsanlagen sollten Sie besser im kleinen Kreis, also nur mit den betroffenen Leuten, unterweisen. Nicht-Betroffene langweilen sich sonst nur und hören dann vielleicht bei den wichtigen Themen nicht mehr zu.
- Mit Bildern aufbereiten: Ergänzen Sie Ihren Schulungstext unbedingt mit Bildern. Sie sprechen so beim Teilnehmer beide Gehirnhälften an, sodass die Unterweisungsinhalte nachweislich besser im Kopf bleiben.
- Material zum Anfassen mitbringen: Bringen Sie zu Ihren Unterweisungen z.B. die persönliche Schutzausrüstung für Elektroarbeiten mit und lassen Sie die Mitarbeiter alles in die Hand nehmen, untersuchen, kommentieren oder anprobieren. Suchen Sie alle zusammen die passendsten Modelle aus. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Schutzausrüstung dann bei elektrischen Arbeiten auch wirklich getragen wird, erheblich.
- Auf Wiederholungen setzen: Gehen Sie nicht automatisch davon aus, dass jedem Mitarbeiter jede Gefährdung bekannt oder bewusst ist. Üben und wiederholen Sie immer wieder auch alltägliche Dinge und Aufgaben wie das sichere Benutzen einer Stehleiter, richtiges Tragen einer Atemschutzmaske oder das Wissen zu Prüffristen und Prüfprotokolle. Nur so können sich Mitarbeiter auch verantwortungsvoll verhalten.
- Unfallbeispiele einbauen: Schildern Sie echte Fälle aus der Praxis. Gehen Sie mit Ihren Mitarbeitern durch, wie es zu den Unfällen kommen konnte und durch welche Maßnahmen man ähnliche Unfälle verhindern kann. Das prägt sich ein!
- Medien nutzen: Machen Sie es sich nicht schwerer, als es sein muss. Inzwischen gibt es von Verlagen, Verbänden, Berufsgenossenschaften und Unfallkassen eine ganze Menge Materialien und Hilfsmittel für die Elektro-Unterweisung und -Ausbildung: vorgefertigte Schulungsfolien, Fragebögen, Bilder, Videos, E-Learning-Programme usw. Vieles davon erhalten Sie sogar direkt im Download. Vor allem für den Einstieg in ein Thema haben sich diese Materialien sehr bewährt und sie ersparen Ihnen viel Arbeit. Wichtig ist jedoch, immer die betriebs- und arbeitsplatzspezifischen Aspekte vor Ort zu ergänzen.
- Unterstützung bei externen Fachleuten holen: Betriebsarzt, betrieblicher Ersthelfer, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Umweltbeauftragte oder Vertreter der Feuerwehr: Sie alle können Ihre Unterweisung bereichern und von ihren Erfahrungen aus der Praxis berichten.
- Erfolgskontrolle durchführen: Nur mit Kontrollen finden Sie Schwachstellen und erkennen, welche Aspekte Ihrer Sicherheitsschulung nicht verstanden wurden. Das ist wichtig, damit Sie wissen, ob Ihre Anweisungen auch befolgt werden.
Mit all diesen Tipps haben Sie rechtliche Sicherheit, alles Wichtige beachtet und sorgen für Unterweisungen, die auch wirklich etwas bringen und so zu mehr Sicherheit beim Arbeiten mit elektrischem Strom beitragen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihren Unterweisungen!
Wirksame Elektrische Unterweisungen: So wichtig! Und mit dem richtigen Fachwissen, Vorlagen und Tipps auch gut machbar
Unterweisungen sind ein wichtiges Instrument für mehr Arbeitssicherheit im Betrieb. Besonders unverzichtbar sind sie im elektrotechnischen Bereich, weil Arbeiten mit Strom ein hohes Gefährdungspotenzial haben. Lesen Sie hier, was der Gesetzgeber dazu vorgibt, wie Sie die wichtigen Verhaltensregeln eingängig vermitteln und wie Sie den Aufwand für sich selbst in Grenzen halten.
Warum steigt die Zahl der gemeldeten Stromunfälle tendenziell?
Das Gute vorweg: Zum Glück gibt es immer weniger tödlich verlaufende Stromunfälle. Trotzdem nimmt insgesamt die Zahl der gemeldeten Stromunfälle zu, was nicht nur den Mitarbeitern schadet, sondern auch zu Unterbrechungen an Anlagen und Maschinen sowie zu Qualitätseinbußen führt. Doch was ist der Grund für die Stromunfälle? Liegt es allein daran, dass sich Mitarbeiter nicht an alle Arbeitsschutz-Anweisungen halten? Natürlich, da muss man sich nichts vormachen, ist dies in der Praxis oft der Fall. Sicherheitsunterweisungen nerven ein bisschen, sind lästige Pflicht, versucht man schnell hinter sich zu bringen. Nicht jeder sieht, wie wichtig es ist, die Arbeitsschutz-Ausbildung für sich selbst zu nutzen, wirklich etwas aus der Unterweisung „mitzunehmen“ und sich präventiv zu verhalten.
Wertet man jedoch die Ursachen der Unfälle aus, sieht man, dass Stromunfälle häufig durch Mängel in der betrieblichen Instandhaltung passieren. Werden also die elektrischen Anlagen und Betriebsmittel nicht gut genug geprüft? Das kann natürlich vorkommen. Doch es ist auch möglich, dass beobachtete Schäden und Mängel in der Praxis häufig einfach nicht gemeldet werden. Gerade auf Baustellen, wo mehrere Firmen und Gewerke, eigene Mitarbeiter und Leiharbeitnehmer die gleichen elektrischen Einrichtungen nutzen, fehlt es vielleicht an klaren Zuständigkeiten und der nötigen Mitverantwortung.
Elektro-Unterweisungen sind nicht umsonst Pflicht
All diese Zahlen zeigen, dass die Unterweisungen zum richtigen Umgang mit Strom extrem wichtig und nicht umsonst gesetzlich vorgeschrieben sind. Nach DGUV Vorschrift 1 hat jeder Arbeitgeber die Pflicht, seine Beschäftigten mindestens einmal jährlich darüber zu unterweisen und auszubilden, welche Gefahren bei ihrer Arbeit bestehen.
Um den Gefahren beim Arbeiten mit Strom korrekt zu begenen, sind Unterweisungen Pflicht für alle, die mit Strom arbeiten. Ein besonderes Augenmerk sollte bei den Schulungen im Bereich Elektrotechnik auf die Tätigkeiten Erweitern, Ändern, Anbauen – Messen, Prüfen, Störungssuche – und Instandsetzen, Beseitigung von Störungen gelegt werden, denn in diesen Bereichen gibt es die meisten Stromunfälle bis 1.000 Volt.
Kommt ein Unternehmer seiner Unterweisungspflicht nicht nach und es passiert ein Unfall, können hohe Kosten auf den Arbeitgeber zukommen. Möglicherweise fordert die Berufsgenossenschaft dann die Behandlungskosten und Lohnfortzahlungen zurück.
Das sind die Anforderungen an elektrische Unterweisungen
Was müssen Sie dazu noch wissen? Elektrotechnische Unterweisungen müssen immer von einer Elektrofachkraft oder einer verantwortlichen Elektrofachkraft durchgeführt werden. Unterweisungs-CDs oder E-Learning-Kurse können den Aufwand erheblich reduzieren. Ein persönliches Abschlussgespräch schließt die Unterweisung ab. Die wichtige Dokumentation wird mit solchen Tools erleichtert.
Elektrotechnische Unterweisungen sollten immer diese Themen enthalten: – Rechtliche Grundlagen – Die 5 Sicherheitsregeln – Gefahren des elektrischen Stroms für den menschlichen Körper – Anwendung notwendiger Schutzmaßnahmen – Praktische Anleitung zur Durchführung bestimmter Arbeiten an den vorhandenen elektrischen Betriebsmitteln.
Die praktische Anleitung sollte, natürlich, immer direkt an den elektrischen Betriebsmitteln stattfinden, an denen dann im Betrieb auch gearbeitet wird. Sollte sich während der Unterweisung oder auch später herausstellen, dass der jeweilige Mitarbeiter für die Aufgabe doch nicht so gut geeignet ist, wie erwartet, oder sich nicht korrekt verhält, müssen Sie als Elektrofachkraft den Unternehmer darüber informieren.
Doch wer führt die Unterweisungen jetzt eigentlich durch?
Die elektrotechnische Unterweisung der Mitarbeiter gehört zu den Unternehmerpflichten. Sie darf grundsätzlich nur von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden (DGUV Vorschrift 3 und DIN VDE 0105-100). Festgelegt ist das in der Unfallverhütungsvorschrift DGUV Vorschrift 3 „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“ und in der Norm DIN VDE 0105-100 „Betrieb von elektrischen Anlagen“.
Allerdings reicht in manchen Fällen auch die Fachkompetenz einer Fachkraft für Arbeitssicherheit oder die eines Vorgesetzten: Das muss jeder Betrieb für sich und für seine Arbeitsbereiche festlegen, z.B. im Rahmen der Gefährdungsbeurteilungen. In der Praxis hat es sich bewährt, dass die Arbeitssicherheitsfachkraft und die Elektrofachkraft zusammenarbeiten und ihre Unterweisungen koordinieren.
Eine EuP darf bestimmte Arbeiten im Elektrobereich wie zum Beispiel die Prüfungen nach § 5 DGUV Vorschrift 3 durchführen. Der Arbeitgeber veranlasst dazu, dass der ausgewählte Mitarbeiter eine praktische und eine Qualifikation erwirbt. Zusammen mit der EFK bestimmen sie, welche Arbeiten die EuP konkret ausführen soll. In passenden Zeitabständen, muss die Elektrofachkraft stichprobenartig prüfen, ob die EuP ihre Arbeiten so ausführt, wie es in der Unterweisung vermittelt wurde.
Dass an diese Sicherheitsunterweisungen für Elektrofachkräfte oder elektrotechnisch unterwiesene Personen höhere Anforderungen gestellt werden, als an die Unterweisungen für alle Mitarbeiter, ist klar. Das Themenspektrum ist breiter und natürlich geht es mehr ins Detail. In den Betrieben läuft es oft so ab, dass die Elektrofachkräfte die elektrischen Unterweisungen für ALLE Mitarbeiter durchführen.
Gute Elektrounterweisung mit wenig Aufwand
Viele von uns haben beim Stichwort „Unterweisung“ Bilder im Kopf, die eher Unbehagen hervorrufen: langwierige Vorbereitungen, endloses Recherchieren und Nachlesen, die Angst, etwas Wichtiges zu vergessen oder den rechtlichen Anforderungen nicht zu genügen, und bei der Schulung selbst dann uninteressierte, gelangweilte Mitarbeiter, die nicht mitmachen, quatschen, gähnen oder vielleicht sogar kurz „wegnicken“.
Doch das muss nicht sein, und die modernen Schulungen laufen ganz anders ab. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Materialien und Vorlagen, die Sie für Ihre Unterweisungen nutzen können und die eine Schulung interessant und anschaulich machen. Verlage, Verbände, Berufsgenossenschaften und Unfallkassen bieten zum Beispiel vorgefertigte Schulungsfolien, Fragebögen, Bilder, Videos oder Software in Form von E-Learning-Programmen, oft auch im Download. Die Inhalte dieser Hilfsmittel sind von Elektro-Experten erstellt, Sie sind also rechtlich automatisch auf der sicheren Seite. Und wurden dann von den Verlagen/Verbänden didaktisch aufbereitet, so dass sie für Ihre Kollegen schnell zu erfassen und leicht zu verstehen sind. Es gibt diese Vorlagen inzwischen für verschiedene Themen im Elektrobereich und sie sind ein guter Einstieg in Ihre Unterweisung. Wichtig ist jedoch, dass solche Materialien immer um die betriebs- und arbeitsplatzspezifischen Aspekte vor Ort ergänzt werden.
Bewährte Tipps für Ihre Unterweisungen zur Elektrosicherheit
- Chance nutzen: Sehen Sie Unterweisungen, und ganz speziell auch Ihre elektrischen Unterweisungen, als Chance, um von Ihren Mitarbeitern Hinweise auf Gefährdungen und zu Unsicherheiten im Betrieb zu bekommen.
- Vorbild sein: Denken Sie immer daran, wie wichtig Ihre Vorbildfunktion ist! Nur, wenn Sie sich selbst arbeits- und elektrosicher verhalten, können Sie auch andere überzeugen. Das ist wie im Verkauf – ist man von einem Produkt überzeugt, kann man es auch gut verkaufen.
- Zielgruppen genau festlegen: Spezialthemen wie z.B. Arbeiten an Hochspannungsanlagen sollten Sie besser im kleinen Kreis, also nur mit den betroffenen Leuten, unterweisen. Nicht-Betroffene langweilen sich sonst nur und hören dann vielleicht bei den wichtigen Themen nicht mehr zu.
- Mit Bildern aufbereiten: Ergänzen Sie Ihren Schulungstext unbedingt mit Bildern. Sie sprechen so beim Teilnehmer beide Gehirnhälften an, sodass die Unterweisungsinhalte nachweislich besser im Kopf bleiben.
- Material zum Anfassen mitbringen: Bringen Sie zu Ihren Unterweisungen z.B. die persönliche Schutzausrüstung für Elektroarbeiten mit und lassen Sie die Mitarbeiter alles in die Hand nehmen, untersuchen, kommentieren oder anprobieren. Suchen Sie alle zusammen die passendsten Modelle aus. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Schutzausrüstung dann bei elektrischen Arbeiten auch wirklich getragen wird, erheblich.
- Auf Wiederholungen setzen: Gehen Sie nicht automatisch davon aus, dass jedem Mitarbeiter jede Gefährdung bekannt oder bewusst ist. Üben und wiederholen Sie immer wieder auch alltägliche Dinge und Aufgaben wie das sichere Benutzen einer Stehleiter, richtiges Tragen einer Atemschutzmaske oder das Wissen zu Prüffristen und Prüfprotokolle. Nur so können sich Mitarbeiter auch verantwortungsvoll verhalten.
- Unfallbeispiele einbauen: Schildern Sie echte Fälle aus der Praxis. Gehen Sie mit Ihren Mitarbeitern durch, wie es zu den Unfällen kommen konnte und durch welche Maßnahmen man ähnliche Unfälle verhindern kann. Das prägt sich ein!
- Medien nutzen: Machen Sie es sich nicht schwerer, als es sein muss. Inzwischen gibt es von Verlagen, Verbänden, Berufsgenossenschaften und Unfallkassen eine ganze Menge Materialien und Hilfsmittel für die Elektro-Unterweisung und -Ausbildung: vorgefertigte Schulungsfolien, Fragebögen, Bilder, Videos, E-Learning-Programme usw. Vieles davon erhalten Sie sogar direkt im Download. Vor allem für den Einstieg in ein Thema haben sich diese Materialien sehr bewährt und sie ersparen Ihnen viel Arbeit. Wichtig ist jedoch, immer die betriebs- und arbeitsplatzspezifischen Aspekte vor Ort zu ergänzen.
- Unterstützung bei externen Fachleuten holen: Betriebsarzt, betrieblicher Ersthelfer, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Umweltbeauftragte oder Vertreter der Feuerwehr: Sie alle können Ihre Unterweisung bereichern und von ihren Erfahrungen aus der Praxis berichten.
- Erfolgskontrolle durchführen: Nur mit Kontrollen finden Sie Schwachstellen und erkennen, welche Aspekte Ihrer Sicherheitsschulung nicht verstanden wurden. Das ist wichtig, damit Sie wissen, ob Ihre Anweisungen auch befolgt werden.
Mit all diesen Tipps haben Sie rechtliche Sicherheit, alles Wichtige beachtet und sorgen für Unterweisungen, die auch wirklich etwas bringen und so zu mehr Sicherheit beim Arbeiten mit elektrischem Strom beitragen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihren Unterweisungen!